Hey du! Hast du dich jemals gefragt, was wirklich in deinem Kopf vorgeht? Nun, ich habe mich kürzlich mit meiner besten Freundin zusammengesetzt, um genau darüber zu reden. Aber das war kein gewöhnliches Plaudern über den Alltag – wir haben über ADHS im Erwachsenenalter gesprochen. Klingt interessant, oder?
Als wir uns zusammensetzten, um unser Gespräch zu beginnen, war ich wirklich aufgeregt. Schließlich ist ADHS ein Thema, das oft falsch verstanden wird oder mit Kindheit assoziiert wird. Doch als meine Freundin, die übrigens ein echter Quell der Weisheit ist, wurde mir klar, dass es viel mehr zu diesem Thema gibt, als ich je gedacht hätte.
Ich fragte sie nach Ihrer Erfahrungen, wie sich ADHS in meinem Alltag äußert, wie ich damit umgehe und welche Herausforderungen ich überwinden musste. Und während ich darüber sprach, fühlte ich mich wirklich verstanden – als ob jemand endlich die Kabel in meinem Kopf entwirren würde.
Das Spannende an unserem Gespräch war, dass es nicht nur um meine persönlichen Erfahrungen ging, sondern auch um die Wissenschaft hinter ADHS. Meine Freundin hatte sich wirklich gut vorbereitet und konnte mir erklären, wie bestimmte Gehirnchemikalien eine Rolle spielen und wie verschiedene Therapien helfen können.
Aber das Beste an unserem Gespräch war die Ehrlichkeit und Offenheit, die ich fühlte. Es war wie ein Fenster in meine Welt, das es anderen ermöglichte, einen Blick hineinzuwerfen und zu verstehen, was ich durchmache.
Wenn du also neugierig darauf bist, was ADHS im Erwachsenenalter wirklich bedeutet, solltest du unbedingt weiterlesen. Ich verspreche dir, es wird dich nicht nur faszinieren, sondern vielleicht auch ein wenig mehr Verständnis und Empathie für Menschen mit ADHS bringen. Also, worauf wartest du noch? Tauche ein und entdecke eine neue Perspektive!
Das Interview :
1) Lass uns direkt einsteigen: Was denkst du, wie gut kennst du mich und mein Leben mit ADHS?
- Wir sind seit 2012 befreundet und haben sehr viel Zeit miteinander verbracht, da wir nicht nur privat unterwegs waren und Marathontelefonate geführt haben, sondern zudem noch über vier Jahre eng zusammengearbeitet haben. Wir waren also nicht nur Freunde, sondern auch Kollegen. Somit kenne ich dich mittlerweile in fast allen Lebenslagen.
2) Nun, wir beide wissen, dass ich manchmal ein wenig chaotisch sein kann, oder? Wie nimmst du meine ADHS-Symptome wahr, und wie beeinflussen sie unsere Freundschaft?
- Dein ADHS-Symptome nehme ich nicht als Störung im sozialen Kontext wahr, sondern eher als Teil von dir. Deine aktive Art sehe ich positiv, auch wenn ich bei deinen Erzählungen was du den ganzen Tag gemacht hast, mich frage, ob dein Tag doppelt so viel Stunden enthält als meiner. Was du an einem Tag zum Mittag schon erledigt hast, steht bei mir auf dem Wochenplaner auf die nächsten drei Tagen verteilt an! Du bist sozial und trittst mit vielen Menschen in Kontakt. So weiß ich immer was bei unseren gemeinsamen Bekannten ansteht ohne sie direkt kontaktieren (zu müssen). Ich empfinde dich nicht als chaotisch. Im Gegenteil, du gehst so strukturiert wie möglich durchs Leben. Chaotisch sind manchmal deine Gedankengänge und du lässt dich leicht ablenken, aber du arbeitest daran. Unsere Freundschaft beeinflusst es kaum.
3) Ich weiß, es klingt verrückt, aber wie hat sich deine Sicht auf ADHS verändert, seit du mich kennst und mehr über meine Erfahrungen damit erfahren hast?
- Meine Sicht auf ADHS hat sich nicht verändert. ADHS ist seit langem bekannt und ich habe, wie jeder andere auch, einige Artikel dazu gelesen und Dokumentationen geschaut. Es hat meine Sicht auf dich nicht verändert, aber meine Sicht auf verschiedene Schulkameraden, die ich kannte oder besser ausgedrückt: die „auffällig“ wurden. Ich habe natürlich keine medizinische Ausbildung, aber ich frage mich, ob der eine oder andere nicht ADHS hatte und man ihm/ihr damals nicht hätte helfen können, wenn die Eltern/ Lehrer/ Ärzte besser über dieses Thema informiert gewesen wären. In den 80er/90er Jahren wurden diese Kinder an meiner Schule mit ihren Problemen allein gelassen und von Lehrern und/oder Schülern gleichermaßen gemobbt, weil sie „einfach nur genervt haben“. In der Zwischenzeit soll sich dies an besagter Schule geändert haben – wie ich höre.
4) Moment mal, gab es bestimmte Situationen oder Erlebnisse, die uns beiden gezeigt haben, wie sich ADHS in meinem Leben auswirkt? Lass uns ein wenig in Erinnerungen schwelgen!
- Es ist eher eine Kumulation von Situationen und Erlebnissen. Wie bereits erwähnt, haben wir auch zusammengearbeitet. Deine Impulsivität ist wohl das hervorstechendstes Merkmal deiner ADHS. Nun ist fast jeder mal impulsiv, aber bei dir war es auffällig oft. Zudem hast du dich oft angegriffen gefühlt in Situationen, die es nicht Wert waren Energie darauf zu verschwenden, sodass du von einem der Vorgesetzten einen augenzwinkernden Beinamen bekommen hattest, wie du weißt. Du bist sehr fleißig und gewissenhaft, jeder hat gern mit dir gearbeitet, weil du nicht 100% sondern mindestens 120% gegeben hast. Dann wiederum hast du dich manchmal von privaten oder beruflichen Problemen derart ablenken lassen, dass du geistig kaum anwesend warst. Erst wenn man dich aktiv unterstützt hat, bist du wieder „geistig zurückgekommen“ und hast weiter wie bisher gearbeitet.
5) Okay, lass uns über unsere gemeinsamen Abenteuer sprechen: Wie haben wir es geschafft, trotz meiner ADHS-bedingten Herausforderungen gemeinsam Spaß zu haben?
- Wir teilen denselben Humor, wir teilen dieselbe Leseleidenschaft, wir teilen unser Leid, wir teilen unsere Freude, wir teilen unsere Erinnerungen, wir wissen fast alles voneinander (auch die Dinge, die wir eigentlich gar nicht voneinander wissen wollten J)… wie in alles in der Welt könnte man keinen Spaß mit dir haben?!
6) Komm schon, sei ehrlich: Hast du jemals Momente gehabt, in denen du dachtest, „Was zum Teufel, Ata ?“ wegen meiner ADHS-Symptome?
- Ja, wenn du mir von deinen täglichen Erledigungen erzählst. Danach will ich vor Erschöpfung am liebsten bei meinem Arbeitgeber anrufen und Erholungsurlaub beantragen.
7)Hey, ich weiß, ich kann manchmal ein bisschen überwältigend sein. Wie gehst du damit um, wenn ich in meinem ADHS-Modus bin?
- Kommt drauf an. Ist es etwas Impulsives wo ich mir sicher bin, dass das für dich nachteilig enden wird oder ungesund ist, dann sage ich es dir direkt. Manchmal verrennst du dich in Sachen. In solchen Situationen versuche ich dich zum Nachdenken zu bringen.
8)Real Talk: Wie beeinflusst meine ADHS deine Meinung über mich als Freund? Gibt es Dinge, die du anders siehst oder besser verstehen kannst?
- Nein. Ich kenne dich nicht anders. ADHS oder ein Pickel am Po, es macht keinen Unterschied. Vor deiner Diagnose haben wir (du und ich) immer gesagt, dass du Hummeln im A… hast. Du bist und bleibst einer der wertvollsten Mensch in meinem Leben.
9)Ich weiß, ADHS kann manchmal anstrengend sein. Aber hast du auch Momente, in denen du denkst, dass meine Art, Dinge anzugehen, einzigartig ist?
- Ja, absolut! Deine Entscheidung eine zweite Ausbildung im zarten Alter von 40 Jahren zu beginnen; dafür bewundere ich dich zutiefst. Dann die Art neue Hobbies zu finden, auszuleben und hierfür lange Wege in Kauf nimmst, z.B. Fotografie – bemerkenswert.
10)Okay, lass uns über unsere besten Erinnerungen sprechen: Gibt es Momente, in denen meine ADHS-Symptome zu unserem Abenteuer beigetragen haben?
- Mir fällt nichts ein, was ich speziell auf deine ADHS beziehen könnte.
11)Zwischen uns gesagt: Wie wichtig ist es für dich, über ADHS und seine Auswirkungen informiert zu sein, um unsere Freundschaft besser zu verstehen?
- Jeder sollte über ADHS und seine vielfältigen Auswirkungen informiert sein, da es viele Menschen in unserer Gesellschaft betrifft. Deine Diagnose hatte keine Auswirkungen auf unsere Freundschaft, da ich seit langem davon ausgegangen bin, dass du ADHS hast.
12)Hey, ich habe gehört, dass ADHS auch seine positiven Seiten haben kann. Welche Eigenschaften oder Fähigkeiten, die ich habe, könnten mit meiner ADHS zusammenhängen?
- Es fällt dir schwer still zu sitzen. Du musst immer etwas tun. Aus diesem Grund, denke ich, bist du begeisterungsfähig, fleißig, hilfsbereit und aktiv. Nun könnte man sagen, dass es viele Menschen ohne ADHS gibt, die diese Eigenschaften besitzen, daher möchte ich mich sachte korrigieren: Du bist äußerst begeisterungsfähig, äußerst fleißig, äußerst hilfsbereit und äußerst aktiv.
13)Moment mal, wie gehst du mit den Herausforderungen um, die meine ADHS in unserer Freundschaft mit sich bringt? Gibt es Strategien, die du verwendest?
- Manchmal muss man dich auf den Boden der Tatsachen bringen. Das ist bei dir relativ einfach: Man redet einfach und völlig unaufgeregt darüber.
14)Okay, Doc, ich meine, meine Freundin:) Was würdest du anderen sagen, die mit einem Freund mit ADHS umgehen und sich manchmal überfordert fühlen?
- Atemübungen, Yoga, Qigong… Spaß beiseite, ADHS ist nicht bei jedem gleich. Nicht ich bin betroffen, sondern mein Gegenüber. Ich kann mich darauf einstellen oder ich kann es lassen. Wenn ein Freund sich beispielsweise im Straßenverkehr riskant verhält, weil es ihm/ihr schwerfällt sich zu konzentrieren oder handelt ohne nachzudenken, dann steige ich nicht mit ihm/ihr ins Auto (ein Bekannter von mir mit ADHS). Stört es mich, dass ein Freund (nicht du) dauernd zu spät kommt, dann bekommt er eine vorgezogene Uhrzeit (Die Entschuldigung über die Verspätung nehme ich dann mit einem Lächeln entgegen). Ist einem der Mensch wichtig, dann kreiert man „workarounds“.
15)Lasst uns über die Zukunft sprechen: Wie siehst du unsere Freundschaft in den kommenden Jahren, während wir zusammen mit meiner ADHS wachsen?
- Ich lasse mich überraschen.
16)Zwischen uns gesagt: Gibt es Momente, in denen du denkst, dass meine ADHS-Symptome unsere Freundschaft auf eine Weise bereichert haben, die du nicht erwartet hast?
- Ich sah und sehe unsere Freundschaft in jeder Hinsicht als Bereicherung.
17)Sei ganz ehrlich: Was könntest du mir als Freund mit ADHS empfehlen, um unsere Freundschaft noch stärker zu machen?
- Gegenfrage: Was könntest du mir empfehlen?
18)Moment mal, gibt es noch etwas, was du über ADHS und unsere Freundschaft sagen möchtest, das wir noch nicht besprochen haben?
- Ja, du hast mich ebenfalls zum Nachdenken über meine Verhaltensweisen gebracht. Aus diesem Grund will ich mich auch bald untersuchen lassen, wenn auch nicht auf ADHS hin.
19)Hey, danke, dass du immer an meiner Seite bist, trotz der Herausforderungen, die meine ADHS manchmal mit sich bringt. Was schätzt du am meisten an unserer Freundschaft?
- Ich schätze dich als Person und zwar genau so wie du bist, egal ob mit oder ohne ADHS.
20)Zum Schluss, eine letzte Frage: Was ist dein größter Wunsch oder deine größte Hoffnung für unsere Freundschaft, während wir weiterhin mit meiner ADHS umgehen?
- Dass wir beide im selben Altersheim landen und Rollstuhlrennen fahren, Gehhilfe Weitwurf üben und unsere Gebisse verlegen.
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