Kaufsucht

Hallo! Heute möchte ich dich auf eine spannende und vielleicht auch überraschende Reise mitnehmen. Wir tauchen ein in das Thema Kaufsucht und den Zusammenhang mit Dopamin bei Erwachsenen mit ADHS. Klingt kompliziert? Keine Sorge, ich werde es dir locker und verständlich erklären. Also, schnapp dir einen Kaffee oder Tee und lass uns loslegen!

Kaufsucht: Ein unerwartetes Abenteuer

Kaufsucht – das klingt nach einem Begriff aus einer Selbsthilfegruppe, aber es ist ein Thema, das viele von uns betrifft, besonders wenn man ADHS hat. Stell dir vor, du schlenderst durch ein Einkaufszentrum oder surfst online, und plötzlich packt dich der unwiderstehliche Drang, etwas zu kaufen. Es könnte das neueste Gadget, ein stylisches Kleidungsstück oder einfach nur ein weiteres Buch für deine Sammlung sein. Du weißt, dass du es eigentlich nicht brauchst, aber der Kauf selbst gibt dir einen unglaublichen Kick. Genau hier kommt Dopamin ins Spiel.

Dopamin: Der unsichtbare Regisseur

Dopamin ist ein Neurotransmitter in unserem Gehirn, der stark mit Belohnung und Vergnügen verbunden ist. Wenn wir etwas tun, das uns Freude bereitet – sei es Essen, Sport oder Einkaufen – wird Dopamin freigesetzt, und wir fühlen uns gut. Bei Menschen mit ADHS funktioniert das Dopaminsystem oft anders. Es ist weniger aktiv, was dazu führt, dass sie ständig nach Wegen suchen, um diesen „Kick“ zu bekommen.

Eine Studie des King’s College London zeigt, dass Menschen mit ADHS oft geringere Dopaminspiegel haben. Das kann zu impulsivem Verhalten führen, da sie nach schnellen Belohnungen suchen, um ihre Dopaminwerte zu steigern (Volkow et al., 2009). Einkaufen kann also zu einem schnellen, wenn auch kurzfristigen, Weg werden, um dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Die Tücken der Kaufsucht

Für viele Menschen mit ADHS ist der Einkauf ein kurzer Moment des Glücks in einem sonst oft chaotischen Alltag. Doch die Freude hält nicht lange an. Was folgt, sind oft Schuldgefühle, finanzielle Probleme und das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben. Das ständige Streben nach dem nächsten „High“ kann in eine gefährliche Abwärtsspirale führen.

Wissenschaftliche Einblicke

Eine weitere interessante Studie von Tavares et al. (2007) untersuchte die Verbindung zwischen impulsivem Kaufverhalten und ADHS. Die Forscher fanden heraus, dass Erwachsene mit ADHS signifikant häufiger unter Kaufsucht leiden als Menschen ohne ADHS. Sie betonten die Rolle des Dopaminsystems bei der Regulierung von Belohnungen und impulsivem Verhalten.

Hilfe und Unterstützung

Aber keine Sorge, es gibt Wege aus dieser Spirale. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Einkaufsverhalten außer Kontrolle gerät, gibt es zahlreiche Stellen, an die du dich wenden kannst. Hier sind einige Adressen, die dir weiterhelfen können:

  • ADHS Deutschland e.V.: Eine großartige Anlaufstelle für Informationen und Unterstützung. Ihre Website bietet viele Ressourcen und Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Therapeuten. ADHS Deutschland e.V.
  • Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT): Sie können dir helfen, einen qualifizierten Therapeuten in deiner Nähe zu finden. DGVT
  • Online-Therapieplattformen wie Selfapy oder HelloBetter: Sie bieten spezialisierte Programme und Unterstützung für Menschen mit ADHS und Kaufsucht.

Persönliches Wachstum und Selbstfürsorge

Es ist wichtig, sich selbst nicht zu verurteilen. Jeder von uns hat seine eigenen Kämpfe, und das Anerkennen dieser Herausforderungen ist der erste Schritt zur Heilung. Durch das Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen, wie das Dopaminsystem, können wir beginnen, gesündere Wege zu finden, um unser Wohlbefinden zu steigern.

Vielleicht entdeckst du eine neue Leidenschaft oder ein Hobby, das dir hilft, diesen Dopaminkick auf eine positivere Weise zu bekommen. Sport, kreative Tätigkeiten oder einfach das Lesen eines guten Buches können wunderbare Alternativen sein.

Ein offenes Gespräch

Ich hoffe, dieser Einblick in das Thema Kaufsucht und Dopamin bei ADHS war hilfreich für dich. Es ist ein komplexes Thema, aber es gibt Hoffnung und viele Wege zur Unterstützung. Wenn du das Gefühl hast, dass du darüber sprechen möchtest, zögere nicht, Hilfe zu suchen.

Wir sind alle auf einer Reise des persönlichen Wachstums, und manchmal sind es genau diese Herausforderungen, die uns stärker und bewusster machen. Bleib neugierig, bleib stark und denke daran, dass du nicht allein bist.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Beitrag zu lesen. Ich hoffe, du fühlst dich inspiriert und ermutigt, deinen eigenen Weg zu finden und vielleicht sogar ein Stückchen bewusster durchs Leben zu gehen.

Viel Erfolg und alles Gute auf deinem Weg!


Quellen:

  • Volkow, N. D., Wang, G.-J., Kollins, S. H., et al. (2009). Evaluating dopamine reward pathway in ADHD: Clinical implications. Journal of the American Medical Association.
  • Tavares, H., Zilberman, M. L., Hodgins, D. C., & el-Guebaly, N. (2007). Comparison of compulsive buying disorder with other behavioural addictions. Journal of Addictive Behaviors.

ADHS Deutschland e.V.
DGVT
Selfapy
HelloBetter

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